Dieser Beitrag knüpft an meinen letzen an. ("Leistungsverlust seit ca. 2 Wochen ")

Nachdem ich den Zylinderkopf geöffnet habe ist mir aufgefallen, dass ein Hebel der beiden Auslassventile abgerissen ist.
Dieser liegt allerdings so im Kopf, dass er trotzdem noch lief, eben nur mit weniger Leistung, da der andere noch funktionierte.
Habe schon einge Berichte hier gelesen, bei denen etwas ähnliches passiert ist.
Da ich nun auf der Suche nach einem neuen Kipphebel bin (Auslass), hier auch meine Frage:
Hat vielleicht jemand von euch einen über, von einem Motorschaden oder nachdem ihr einen Leo ausgeschlachtet habt?

Werde mich auch anderweitig informieren, aber vielleicht hab ich hier ja Glück.
Zur Not muss ich ihn bei Aprilia bestellen.
Mfg
Jörn

ich hab hier einen liegen, aber mit defektem Rollenlager. 35000km alt. Der neue hat 100€ gekostet, ganz schön happig, aber nach 4Tagen da.
Aber ich denke ein gebrauchter lohnt nicht, wenn er älter als 15000km ist, da möglicherweise dann bald das Lager den Geist aufgibt. Gut ist natürlich wenn man einen gebrauchten findet, der kaum gelaufen ist.

Nochwas: wie konnte es dazu kommen, dass ein Hebel abreist? Klemmendes Ventil? Kolben auf Ventil geschlagen? Ich würd hier auf jeden Fall mal die Ursache untersuchen, Materialermüdung kann ich mir fast nicht vorstellen, der Hebel arbeitet ja nur gegen die Federn der Ventile. War das Ventilspiel vorher ok?

MFG
Chris

Hi Chris,
wegen dem Kipphebel hör ich mich erstmal um.
Hab auch schon Geiwiz angerufen, sind kompetente Mitarbeiter.
Aber haben keinen gebrauchten im Lager.
Neue gibts wieder ab nächste Woche, für 89 Euro.

Zu der Ursache:
Ich weiss es schlichtweg nicht.
Materialermüdung wäre möglich, oder der Hebel war von Beginn an nicht richtig platziert. Aber der Roller lief ja die ganze Zeit einwandfrei.
Kontakt zum Kolben war, so denke ich, auch nicht vorhanden. Es sind dort keine Macken o.Ä. zu sehen.
Weisst du zufällig wie man das Ventil rausnehmen kann?
Ich denke dazu braucht man Spezialwerkzeug, oder kriegt man das auch irgendwie so hin?

Den einzigen Fehler den ich entdecken konnte ist, dass der Kipphebel auf das Ventil schlug. Der silberne Punkt auf dem Ventil ist am Rand ein wenig "abgeschlagen".
Das Ventil lässt sich aber noch runterdrücken, soviel wie eben meine Kraft erlaubt.
Schicke dir ein Photo per e-mail, auf dem man
das Ventil von oben sehen kann.
Hoffe, dass ich die Ursache irgendwie herausfinde.
Danke nochmal für deine Hilfe.

Mfg
Jörn

Hab mir die Bilder mal angesehen: Das sieht so aus, als hätte der Kugelkopf vom Kipphebel (der unter der Schraube sitzt) auf das Ventil geschlagen. Kann mir aber nicht vorstellen, wie es dazu kommen sollte. vielleicht war das Ventilspiel vorher auf der Seite viel zu groß (hätte man aber hören müssen, ein deutliches lautes Klackern)
Schau dir mal das Kugelgelenk an der Verstellschraube an, ob sich das noch frei Bewegt. (beim neuen Kipphebel ist übrigends nix dabei, evtl. musst du die Schraube dazubestellen.) Check mal ob das Rollenlager, das auf der Nockenwelle läuft radial Spielfrei ist. Ich denke das Ventil sollte ausgetauscht, oder zumindest mal genau begutachtet werden. Irgendwo muss hier ein Fehler liegen, das sieht nicht aus als wäre der einfach so abgebrochen.
Aber wie ich sehe hast du den Kopf komplett auseinander, dann würd ich auch mal zumindest das Ventil rausnehmen und Begutachten.

Folgendes steht im Motorhandbuch: vorher dichtigkeit der Ventile prüfen (mit prüfeinrichtung, oder einfach die Vertiefung im Kopf (brennraum) bei abgedichteter Zündkerzenöffnung mit Wasser füllen und prüfen ob das Wasser da bleibt (hab ich mal in scooter&sport gesehen!)
Vor der Montage unbedingt Lage von Feder, Teller, Ventil usw. markieren um bei der Montage zugehörigkeit beibehalten zu können.
Feder mit geeignetem Werkzeug (Rotax Federnspanner o.ä.) niederdrücken und Ventilkegelstücke herausheben. Feder entspannen, Federdeckel und Feder enfernen und Ventil herausnehmen.
-Dichtfläche auf Planheit und Beschädigungne prüfen
-Ölbohrung zur Nockenwelle reinigen
Das Ventil darf ein maximales Kippmaß von 0,5mm in der Ventilführung haben.
Ventilschaftdurchmesser Verschleißgrenze 3,95mm
Ventil und Ventilkegelstücke auf unregelmäßigkeiten überprüfen. Halterille am Schaft auf übermäßigen ausrieb überprüfen.
Länge der entspannten Ventilfedern min 36,5mm
In umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Neue Ventile müssen ggf. Eingeschliffen werden!
neue Ventilschaftführungen sind nicht einfach einzubauen!

Alles aus dem Buch übernommen, ich hab selbst noch kein Ventil zerlegt, lediglich den Kipphebel getauscht. also ohne gewähr!

Also kontrollier mal die Einzelteile und dann sehen wir weiter. überprüf auch das kein drehendes Teil (nockenwelle etc.) irgendwie radial spiel hat. die Fläche, die bei dir zerhämmer aussieht, sollte plan sein. hier wird auch das Ventilspiel gemessen. Ebenso plan sollte das Kugelgelenk am kipphebel von unten sein.

Wenn alles ok ist, sehen wir weiter, wenn nicht, defekte Teile austauschen.

MFG
Chris