Vorsicht, jetzt kommt Text
Ich habe mich in das Thema ein wenig eingelesen und diverse Meinungen in Foren, aber auch ernst zu nehmende Tests und Fachliteratur angeschaut. Schlüssig und eine eigene gefestigte Meinung habe ich trotzdem immer noch nicht wirklich.
Aber ein wenig mehr Verständnis bilde ich mir trotzdem ein ...
Folgende Fakten sollte man aber im Hinterkopf haben:
- ein Verbrennungsvorgang bei einem Motor (Egal wie viele Takte) hat eine feste Abfolge
- eine Verbrennung ist ein chemischer Prozess mit physikalischen Eigenschaften und Gegebenheiten (Zündverhalten, Ausbreitungsgeschwindigkeit der Verbrennung etc)
Nightwalker2410 hat geschrieben:Was die da so schreiben is ja echt schlüssig, nur das mit der exremen Temperatur macht mir irgendwie ein flaues Gefühl... Da wäre definitiv eine Testfahrt von Nöten...
Von der Temperatur sollte es eigentlich keine Probleme geben. Der Zündfunken liegt im Verhältnis zur Dauer eines kompletten Verbrennungszyklus eines 4-Takters recht kurz an. Die hohen Temperaturen werden durch die eigentliche Verbrennung des Gemisches erzeugt. Das "frische" Gemisch kühlt sogar den Kolben und Zylinder etwas. Daher sehe ich von seitens der Temperatur weniger Probleme.
Außerdem denke ich nicht, das man es wenn überhaupt bei einer Testfahrt merken würde.
Nightwalker2410 hat geschrieben:Aber es stimmt schon, je mehr Zünd-Energie gleichzeitig abgegeben wird, umso besser, sauberer und kraftvoller die Verbrennung.
Sicher hilft ein stärkerer Zündfunken beim Entzünden des Gemisches. So wie mein Kenntnisstand nun ist, ist aber nicht nur die Stärke des Zündfunkens wichtig, sondern auch die Dauer und der eigentliche Zeitpunkt.
Dauer:
Die Dauer des Zündfunkens kann angeblich eine Rolle spielen. Durch die Zündung des Gemisches entstehen im Verbrennungsraum mehr oder weniger starke Verwirbelungen. Bei einem falsch eingestellten Gemisch, kann es durch diese Verwirbelungen dazu kommen, das das Gemisch wieder erstickt/gelöscht wird. Ein dann noch vorhandener Zündfunken
kann angeblich eine zweite Entzündung des Gemisches auslösen, was dann zu einer besseren Verbrennung führen soll.
--> ob das wirklich so der Fall ist, da bin ich als Informatiker etwas überfragt
Von seitens der Logik sage ich aber das es wenig Sinn macht. Dann eher das Gemisch richtig einstellen
Bei den Nology Zündkabeln ist es nun so, das der Zündfunkten (im Vergleich) extrem kräftig ist, aber dafür verdammt kurz. Die unvollständigen Verbrennungen, die somit immer wieder auftreten, werden aber vom Fahrer, aufgrund ihrer Unregelmäßigkeit und Kürze, nicht wahrgenommen. Meine aktuelle Meinung (kann sich ja noch ändern) ist, das das Nology Zündkabel eine falsche Gemischeinstellung (welche diverse Ursachen haben kann) "überspielt" und die Sympthome lindert, aber nicht die Ursachen behebt.
Zeitpunkt:
Der Zündzeitpunkt ist technisch-sinngemäß-abhängig (ach weiß ich wie ich das hier nennen soll) von der Kolbeposition und -bewegungsrichtung.
Ein
zu früher Zündfunken löst im übelsten Fall eine Zündung des Gemisches aus, wenn der Kolben noch auf dem Weg nach oben ist. Wäre blöd.
Ein
zu später Zündfunken kann dazu führen, das die Verbrennung nicht vollständig statt findet (Explosionsgeschwindigkeit + Zeit ... naja, Physik halt), denn wenn sich die Auslassventile öffnen entsteht so ein Luftstrom/Sog, das die Verbrennung beendet wird. Folge ist ein nicht vollständig verbranntes Treibstoffgemisch was hinten ausm Pot kommt. Also ist dieser Fall auch nicht der beste.
Nightwalker2410 hat geschrieben:Nur brauch der Leo das, ist es echt fühlbar? Kann man damit den TÜV verdattert da stehen lassen, wenn der CO-Wert gegen 0 geht und sie sich nur Fragen: "Ist meine Sonde kaputt???"
Wenn der Leo vorher nicht richtig eingestellt war bzw. die Zündung nicht korrekt arbeitete, dann wird man sicher Unterschiede feststellen können. Extrem werden diese aber nicht sein! Ein runderer Motorlauf, besseres Anspringen etc könnte ich mir vorstellen.
Zum CO-Wert: Der CO-Wert ergibt sich aus dem Verbrennungsprozess. CO = Erzeugnis einer Verbrennung. Da die Verbrennung, einmal gestartet, unabhängig vom Zündfunken abläuft, wird sich da meines erachtens nichts ändern, wenn man einen stärkeren Zündfunken, bei gleichem Zündzeitpunkt hat. Hier ändert nur eine Veränderung am Gemisch etwas. Einen CO-Wert von 0 oder gegen 0 wirst du nur erreichen, wenn du den Leo aus lässt oder (vorsicht Sakasmus) kurz nach der Zündung des Gemisches Wasser einspritzt
Ich hoffe zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben. Vielleicht gibt es ja Experten aus dem Bereich Kfz, die mit technischen Fakten weiterhelfen können. Ich bin wie gesagt Informatiker und habe nur ein bischen Literatur gewälzt.
LG vom Hansejung